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Die Medaillen-Architektur – was steckt hinter dem Trendbegriff der Datenanalyse?

Abstufung wie bei einer Medaille

Schaut man sich aktuell in der Welt der Datenanalyse um, trifft man immer wieder auf zwei Worte: die „Medaillen-Architektur“. Was ist das nun genau. Und viel wichtiger: Welchen Nutzen können wir daraus ziehen?

Hinter der Medaillen-Architektur verbirgt sich ein Konzept, das in der Datenverarbeitung und im Datenmanagement Anwendung findet. Dabei geht es darum, den Fluss und die Struktur von Daten zu organisieren. Weil sie nach derselben dreiteiligen Abstufung wie bei den gängigen Siegermedaillen (Gold, Silber, Bronze) arbeitet nutzt Microsoft den Begriff der Medaillen-Architektur.

Die Stufen

Wenn wir der Anschaulichkeit halber bei den Bezeichnungen der Medaillenstufen bei Gold, Silber und Bronze bleiben, können wir den einzelnen Stufen auch konkrete Zwecke zuordnen.

Bronze

  • Die Bronze-Stufe kann als Datenintegrations-Ebene gesehen werden. Hier werden Rohdaten aus allen möglichen Datenquellen zunächst einmal gesammelt und geladen.
  • Daten werden aus den Quellsystemen extrahiert und grob bereinigt und so für die weitere Verarbeitung vorbereitet.

Silber

  • Die nächste Stufe erhält Daten aus der vorigen; sie werden dann bereinigt, angepasst und zusammengeführt.
  • Die Daten der Silber-Stufe sind schließlich bereit für Analysen und Projekte, die in der nächsten Gold-Stufe bereitgestellt werden. Die Daten dieser Ebene werden typischerweise von Analysten, Data-Engineers oder Data-Scientists verwendet.
  • Auch Datenmodellierungsschritte wie etwa die Normalisierung wird bereits angewendet.

Gold

  • Die Gold-Stufe erhält ihrerseits Daten aus der Silber-Stufe. Die Daten werden projektspezifisch bereitgestellt und in verschiedenen Datenbanken organisiert. Sie sind für Endanwender:innen (Business User) interpretierbar und eignen sich für die Berichterstattung.
  • Das Ziel dieser Stufe ist es, Daten direkt in Berichten bereitzustellen oder so bereitzustellen, dass Abteilungen eigenständig Analysen durchführen können.

Bildquelle: Microsoft

Am Beispiel einer Kundentabelle lassen sich die Stufen einfach erläutern:

Ein Unternehmen verfügt über 3 ERP-Systeme, die wiederum 3 Kundentabellen enthalten. Die Kundentabellen werden in der Bronze-Stufe roh geladen. Dort befinden sich nun 3 Tabellen. Die Tabellen werden in der Silber-Stufe zu einer Tabelle zusammengeführt. In der Gold-Stufe wird die aggregierte Kundentabelle weiter bereinigt (Spalten entfernen, Benennung, Dimensionierung etc.), sodass eine vereinfachte Kundentabelle bereitsteht, die Daten aus allen 3 ERP-Systemen beinhaltet.

Fazit

Ich persönlich glaube, dass eine derartige Organisation in vielen Unternehmen einen Mehrwert bietet. Die Prozessstufen sind klar definiert und erleichtern somit im späteren Verlauf die Wartung. Außerdem können Zugriffe auf die Daten besser gesteuert werden. Ich glaube auch, dass es zu einer höheren Akzeptanz von großen Datenanalyse-Projekten beitragen kann, wenn Endanwender:innen qualifizierte und leicht verständliche Daten in der Gold-Stufe zur Verfügung gestellt bekommen. Dabei muss es nicht immer „Self-Service-BI“ sein, da in der Gold-Stufe auch fertige Analysen bereitgestellt werden können. Auch gibt es Vorteile in der Kostenkontrolle: Kapazitäten können den einzelnen Stufen zugeordnet werden. Dadurch können Anwender noch besser nachvollziehen, welche Workloads hohe Kosten verursachen.

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