Microsoft hat eingeladen – und zwar in die „Windy City“ Chicago. Für knapp eine Woche durfte ich Eindrücke sammeln und spannende Einblicke in die Zukunft der Microsoft Technologien genießen. Wenn auch online möglich, erlebt man vor Ort alle Inhalte nochmal in einem ganz neuen Licht. Mehr als 14.000 Teilnehmer hat es nach Illinois verschlagen, online sollen es sogar bis zu 200.000 gewesen sein. Mehr als 800 Sessions und Demos standen zur Auswahl, abgerundet durch eine Partnermesse, die von der Größe her ihresgleichen suchte.
Alles nur Copilot? Die Zeit der Agenten steht uns bevor!
Wie im letzten Jahr (damals war ich online dabei) stand der Microsoft Copilot im Fokus. Steckte er im Vorjahr noch in den Kinderschuhen, hat sich seitdem einiges getan. In diesem Jahr sind insbesondere die Agents in den Fokus gerückt. Damit ist nicht James Bond gemeint, sondern KI-Assistenten, die das Wissen der eigenen Organisation, also die relevanten Datenquellen, mit Copilot verbinden und verschiedenste Aufgaben ausführen können – von einfachen Handlungsvorschlägen bis hin zu repetitiven Aufgaben; und das in allen relevanten Microsoft Tools: von SharePoint über Teams bis hin zur Power Platform. Optimierungs- und Automatisierungspotenzial steckt offensichtlich in fast jeder Kundenlösung.
Ein Blick auf die Stars der Show
Das nun herunterzubrechen ist gar nicht so einfach. Insbesondere, da wir selbst einen Großteil der vorgestellten Lösungen einsetzen und vermarkten. Besonders eingebrannt haben sich bei mir jedoch folgende Features:
- Der Teams Interpreter Agent wird in Teams Meetings aktiv, in denen Teilnehmer unterschiedlicher Sprachen partizipieren. Der Agent unterstützt in Echtzeit mit Sprache-zu-Sprache-Interpretation. Dabei übersetzt er nicht nur gesprochenen Text; er nimmt auch den Klang der Stimme des Sprechers an.
- Der Teams Facilitator Agent macht eigenes Mitschreiben in Teams zukünftig überflüssig – der Facilitator Agent fasst in Echtzeit das Gesagte zusammen und gibt die Möglichkeit, in diese Zusammenfassungen einzugreifen. (Hätte es das schon mal zu meiner Uni-Zeit gegeben … 😉)
- Azure AI Foundry (ehemals Azure AI Studio) dient als zentrale Platform, um in Eigenregie KI-Lösungen zu entwickeln und die Lösungen sicher bereitzustellen.
- Hardware, die begeistert: Mit Windows 365 Link wurde ein neues Gerät vorgestellt, das speziell dafür entwickelt wurde, sich schnell und sicher mit der Cloud zu verbinden. Es werden keine lokalen Daten gespeichert oder Apps installiert, der gesamte Zugriff auf die Unternehmensumgebung erfolgt direkt aus der Cloud. „Umgekehrt“ kann es jetzt auch der Copilot+PC; durch lokale KI-Funktionalitäten wird eine ständige Cloud-Verbindung nicht mehr vorausgesetzt.
AI? Aber sicher!
Über allen Themen stand nicht nur Künstliche Intelligenz, sondern insbesondere Security. Denn nicht nur Microsoft entwickelt sich weiter, auch die Gefahrenquellen werden mehr, seien sie privater oder staatlicher Natur. Neben der Weiterentwicklung bekannter Dienste wie Defender, Purview oder Sentinel verspricht Microsoft weitere Investitionen in den Schutz der eigenen Systeme und Nutzer.
Zudem wurde das Microsoft Security Exposure Management vorgestellt: eine Lösung, die darauf abzielt, die Sicherheitslage eines Unternehmens zu verbessern, indem sie eine ganzheitliche Sicht auf Bedrohungen und Schwachstellen bietet. Dabei werden Daten verschiedenster Sicherheitstools integriert, um eine vollständige Übersicht der Bedrohungslandschaft unter potenzieller Auswirkungen dieser auf kritische Ressourcen zu ermöglichen.
Mein Fazit
Microsoft investiert – in Künstliche Intelligenz und Security, aber vor allem in das Erlebnis seiner Nutzer. Produkte, die früher Entwicklern oder Technikern vorbehalten waren, öffnen sich mehr und mehr für Business User. Ich persönlich bin zufrieden mit dem Weg, der eingeschlagen wird – denn mit diesem ergeben sich neue Möglichkeiten für Cloud-Begeisterte – und für IT-Dienstleister, die ihren Kunden bei der Vielzahl an Neuerungen weiterhelfen können.