Fachlich gut in Form: Unsere Ansprechpartner für Power Platform & Power Apps
Interview zur besseren Einordnung der Microsoft Power Apps
Die Microsoft Business Applications gewinnen gerade besonders an Bedeutung. Grund genug, aktuelle Themen und Lösungen einmal genauer zu beleuchten! Dieser Beitrag fokussiert Microsofts Power Platform und erklärt auch die Power Apps. Warum seid ihr da die richtigen Ansprechpartner?
Jens P. Klasen: Als Leiter des Geschäftsbereich Customer Engagement & Low-Code Solutions beschäftige ich mich – wie viele unserer Mitarbeiter – seit über 20 Jahren mit der Einführung und Integration von CRM-Systemen. Ich arbeite zudem als Lehrbeauftragter an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, wo wir den Berufseinsteigern von Morgen einen praxisnahen Einblick in die Geschäftsanwendungen der neuesten Generation von Microsoft ermöglichen.
André Floßdorf: Ich leite das Low-Code-Solution-Team CRM-Bereich, das sich dezidiert mit den Power Platform-Anwendungen der MS Business Applications beschäftigt. Dabei handelt es sich um Geschäftsanwendungen, die zu einem Großteil via Konfiguration bereitgestellt und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden angepasst werden können.
Bloßes Buzzword oder echte Innovation?
Power Platform und Microsoft Business Applications: Was sollten Interessenten unbedingt wissen? Mittlerweile hat Microsoft so viele Entwicklungen vorgenommen und auch Namen teilweise geändert, dass es immer schwerer fällt, dort den Überblick zu behalten.
Jens P. Klasen: Das stimmt. Viele Kunden und Interessenten sind mit der neuen Microsoft-Welt gnadenlos überfordert – und das ist nicht verwunderlich: Sie suchen Lösungen, welche die Digitalisierung in ihren Unternehmen bestmöglich unterstützen. Hat man allerdings früher nach einem CRM- oder ERP-System gesucht, findet man heute im Microsoft-Portfolio nur noch relativ wenig Lösungen unter diesen Begriffen und dieser Art.
Vielmehr ist man auf einen geschulten Microsoft-Partner angewiesen, der die Vision hinter den Microsoft Business Applications vermittelt. Außerdem muss er fachlich souverän einordnen können, welche Anwendungen am besten zu den unternehmensspezifischen Anforderungen passen und wie diese optimal miteinander kombiniert werden.
André Floßdorf: Aber zurück zur Frage: Genau, wir fokussieren in diesem Beitrag die Microsoft Business Applications – auch gerne „BIZ APPS“ genannt – und betrachten dabei auch die Microsoft Power Platform genauer. Wie Jens bereits angedeutet hat, haben wir für uns erkannt, dass die Anforderungen der Interessenten immer individueller werden. Das war zumindest für uns Grund genug, um im CRM-Bereich ein eigenes Geschäftsfeld zu etablieren, das sich ausschließlich mit den Low-Code Applications von MS beschäftigt, um mit der Werkzeugkiste der Power Platform den unternehmensspezifischen Anforderungen gerecht zu werden.
Also: Was sollten Unternehmen über die MS Power Platform wissen und wie unterscheidet sich diese von den herkömmlichen Geschäftsanwendungen, die allesamt unter der Dynamics 365-Flagge laufen?
André Floßdorf: Ich würde sagen, dass die Microsoft Power Platform in der gesamten Entwicklung moderner Geschäftsanwendungen aus dem Hause Microsoft derzeit das spannendste Thema ist. Wir sprechen hier von einer Produktgruppe der Microsoft Business Applications: Diese definieren sich dadurch, dass sie in Form von unterschiedlichen Apps ein Low-Code Framework bilden, bei dem man unabhängig von den Leitplanken üblicher Standardsoftware nicht an eine bestimmte vorgegebene Prozess- oder Systemlogik gebunden ist, sondern diese mit gängigen Standards selbst gestalten kann.
Jens P. Klasen: Im Fachjargon spricht man dabei von Low-Code- bzw. No-Code-Software. Softwarelösungen wie diese liegen am Puls der Zeit, da sich in den letzten Jahren immer mehr IT-Kompetenzen und Budgets von der EDV weg hin zu den Fachanwendern verlagert haben.
Diese möchten ihre Produkte durch die Nutzung von Low- / No-Code schneller und eigenständiger entwickeln, um die Umsetzung ihrer Digitalisierungs-Roadmap damit zu beschleunigen. Mit der MS Power Platform erhalten sie ein Low-Code-Produkt-Framework, das diese Anforderungen optimal unterstützt und sich nahtlos in die Standards der Microsoft Produktwelt integriert sowie in die Software von Drittanbietern. Man kann sich vorstellen, dass dieser Software-Typ viele Stereotypen im Projektgeschäft auch zukünftig verändern wird.
Zur Einordnung: Das macht Power Apps aus
Die MS Power Apps basieren also genau auf dem Low-Code-Prinzip und erfreuen sich deswegen zunehmender Beliebtheit. Allerdings werden sie – obwohl schon viele davon gehört haben – häufig noch falsch eingeordnet, gerade in Bezug auf die Lösungen Dynamics 365 for Sales, Service & Marketing. Könnt ihr da ein wenig Licht ins Dunkel bringen?
André Floßdorf: Die Power Apps stellen in unserem Geschäftsfeld Power Platform mittlerweile die wichtigste Grundlage bei der Entwicklung einer neuen Geschäftsanwendung dar. Auch bei unseren Kunden stehen sie hoch im Kurs, sofern nicht auf eine feste Systemlogik wie bei den Lösungen von Dynamics 365 Marketing, Sales und Customer Service verwendet bestanden wird.
Unternehmen, die sich für Power Apps entscheiden, sind meist jene, die für ihre Geschäftsprozesse am freien Markt keine passende Branchenlösung finden. Der Einsatz von Power Apps überzeugt aber auch in der Lizenzierung: Eine Power App ist deutlich günstiger als eine vergleichbare Dynamics 365 for Sales-Lizenz; das liegt daran, dass Microsoft es uns hierbei ermöglicht, auf der grünen Wiese zu beginnen, ohne vorgefertigte Prozesse aus den Bereichen Marketing, Vertrieb und Service einzusetzen.
Später im Projekt können wir diese aber trotzdem miteinander verknüpfen, da sie letztlich das gleiche Entwicklungswerkzeug nutzen. Ein Beispiel: Power Apps für die interne IT-Beschaffung lässt sich prima mit dem Dynamics 365 Sales-Modul für den Vertrieb kombinieren .
Jens P. Klasen: Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden Digitalisierungsprojekte häufig auf Basis der Microsoft Dynamics 365 Sales oder Service-Module entwickelt, auch wenn viele Features aus diesen Modulen gar nicht eingesetzt wurden. Das Sales-Modul verfügt z.B. über eine Produktverwaltung und einen durchgängigen Qualifizierungsprozess von Interessenten, der vom Angebot über den Auftrag bis hin zur Rechnung reicht.
Wenn all diese Standards dann plötzlich nicht mehr zu eigenen Geschäftsmodell passen oder gegebenenfalls nur im weiteren Verlauf ergänzt werden sollen ist ein Umdenken gefragt, bei dem Power Apps sich als praktikable Lösung herauskristallisiert hat.
Meist beginnen wir in großen IT-Projekten mit dem Standard der Adressverwaltung von Power Apps und entwickeln dann kleine, mittlere bis große relationale Datenmodelle mit neuen Entitäten, Tabellen, Formularen, Feldern, Prozessautomatisierungen etc. Diese Vorgehensweise ermöglicht fachlich einen beschleunigten Einstieg in die Projekte und liefert zeitnahe erlebbare Applikationen für die Endanwender.
Projekte wurden durch euch bereits erfolgreich mit den Werkzeugen von Power Platform umgesetzt. Wie sind eure Eindrücke und die Resonanzen der Kunden?
André Floßdorf: Neben der deutlich gestiegen Nachfrage, die sicherlich auch ein wenig auf die günstigeren Lizenzen zurückzuführen ist, bemerken wir insbesondere auf Kundenseite ein hohes Interesse an der Möglichkeit, einzelne Applikationen eigenständig konfigurieren zu können.
Das bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass spätere Anpassungen und Wartungen eigenständig und ohne externe Unterstützung durchgeführt werden können. In vielen Projekten hat sogar der Kunde die Umsetzung weitestgehend eigenständig durchgeführt. Wir waren primär als Mentoren für strategische und konzeptionelle Entscheidungen gefragt.
Dass Kunden im Projekt tatsächlich mitarbeiten und sogar federführend die Anpassungen vornehmen, wäre vor vielen Jahren undenkbar gewesen. Der Low-Code-Ansatz der Power Platform hat die Zusammenarbeit in Projekten definitiv deutlich zum Positiven verändert. Insbesondere die gemeinsame Realisierung von Projekten jeglicher Art finden wir sehr spannend.