Das Betriebsklima als Kriterium bei der Arbeitgeberwahl
Sicherheit, Betriebsklima, Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten spielen bei der Suche nach dem richtigen Arbeitgeber eine zentrale Rolle – gerade dann, wenn man sich langfristig niederlassen möchte. Wir suchen also einen Job, den wir idealerweise gern ausführen, der uns mindestens ein zufriedenstellendes Gehalt und Sicherheit bietet und bestenfalls mit weiteren Benefits für gute Mitarbeiterbindung überzeugt, seien es spezielle Mitarbeiterangebote oder eine gepflegte Unternehmenskultur. Und gerade diese wird oft unterschätzt.
Wer kennt sie nicht? Geschichten aus dem Freundeskreis, in denen das Gehalt mehr als Schadensersatz für Vorgesetzte, Arbeitszeiten und Kollegen verstanden wird denn als Vergütung, weil das Betriebsklima dem russischen Winter gleicht. Dabei steht dieses bei der Wahl des Arbeitgebers laut einer Statista-Erhebung neben dem Faktor „Erfüllung / Spaß“ ganz weit oben. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance und ein attraktives Gehalt sind zudem ausschlaggebend, wenn man die Arbeitnehmer befragt. Aber in der Wichtigkeitsstufe stehen sie unter dem besagten Betriebsklima.
Wie kreiert man ein gutes Betriebsklima?
Ein gutes Betriebsklima zeichnet sich vor allem durch gegenseitigen Respekt, Toleranz, Anerkennung und Wertschätzung aus. Jeder kennt den Spruch „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ – was provokant klingt, beinhaltet dabei viel Wahres. Die Art und Weise, wie Geschäftsführer und Abteilungsleiter mit ihren Mitarbeitern kommunizieren, prägt das gesamte Miteinander. Ein respektvoller Umgang, der vorgelebt wird, färbt ab. Ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter und Kollegen zu haben ist eine große Herausforderung, wenn die Corona-Pandemie Geschäftliches und Privates eines jeden durcheinander wirbelt. Es dennoch zu schaffen, auf die Belange der Mitarbeiter einzugehen, adelt die Vorgesetzten.
Regelmäßige Feedbackgespräche sind umso wichtiger, wenn man nicht mehr zusammen im Büro sitzt. Konstruktives Feedback und Anerkennung fördern die Motivation – ein „Danke für dein Engagement“ zu hören – sowohl vom Chef als auch von Kollegen untereinander – zeigt Respekt und Wertschätzung; bleiben diese Faktoren aus, begünstigt das mögliche Kündigungen. Wird im Unternehmen ein freundlicher, offener Umgangston gepflegt – beim Geschäftsführer angefangen, – schafft das eine solide Vertrauensbasis und ein respektvolles Miteinander.
Situationen, in dem man sich wohlfühlt und gemeinsam mit den Kollegen lachen kann, helfen zusätzlich, das Miteinander zu fördern. Regelmäßige Team-bildende Maßnahmen prägen das Betriebsklima beispiellos und beginnen bereits bei gemeinsamen Essensbestellungen in der Mittagspause, die man in großer Runde oder kleineren Grüppchen genießt. Auch Anschaffungen wie ein Mini-Bistro (bei uns den Spitznamen „Snackbox“ tragend) vergesellschaften kontakt- oder schokoladenhungrige Mitarbeiter für eine kurze Pause, in der das Hirn sich regenerieren kann, um anschließend neu auf Hochtouren zu fahren. Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und jegliche Arten des Zusammentreffens vereinen die Kollegen in ausgelassener Stimmung und schaffen auch abteilungsübergreifende Vertrautheit.
Situationen und Gelegenheiten zu schaffen, Mitarbeiter auch außerhalb des Arbeitsalltags zusammen zu bringen und den informellen Austausch zu fördern, stellt viele Unternehmen jedoch vor eine Herausforderung. Unser gewohntes Arbeitsumfeld hat sich verändert. Arbeitnehmer erbringen ihre Arbeit nicht mehr ausschließlich aus dem Büro. Zusammenarbeit findet heute ebenso digital oder in hybrider Form statt. Wie schafft man es, Betriebsklima auch digital zu leben?
Digitalen Einfluss nehmen?
Es fängt an bei den passenden Kommunikations-Tools für einen lebendigen Chat-Austausch wie Microsoft Teams oder Plattformen wie Yammer, worüber beispielsweise erfolgreich Projekte oder Prozesse facebook-like geteilt und gemeinsam mit den Kollegen gefeiert werden können. Auch die Möglichkeit, darüber Anerkennung zu zollen, wird gern bei uns gern wahrgenommen: Wissensmanagement und digitaler persönlicher Austausch laufen so geschickt zusammen und verhindern die häufig anonym wirkende Co-Existenz innerhalb eines Bereichs oder zwischen verschiedenen Abteilungen.
Wenn die Corona-Pandemie allen Vor-Ort-Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung macht und die Kollegen ins Homeoffice versetzt, werden entsprechende Team-Events online durchgeführt: Das mag im ersten Moment gewöhnungsbedürftig erscheinen, bietet aber eine kreative und bequeme (oben Hemd, unten Jogginghose) Alternative, den jeweiligen Tagesabschnitt mit netter Unterhaltung zu verbringen. So hat unser HR-Team dieses Jahr beispielsweise mehrere Events via Microsoft Teams ins Leben gerufen und die Mitarbeiter in verschiedenen MS Teams Rooms (gewissermaßen virtuellen Konferenzräumen) zusammengeführt, etwa zum gemeinsamen Verkosten verschiedener Feierabendbiere oder zum gemeinsamen Grübeln im Online Escape Room. Ob die Kollegen sich fleißig partizipieren? Bilder sagen mehr als Tausend Worte.
Auch der digitale Adventskalenders auf Basis von MS SharePoint aus dem Pandemie-geprägten Jahr 2020 hat uns die Zeit versüßt: Der Online-Kalender hielt 24 klickbare Türchen für die Mitarbeiter bereit, die tagesgenau veröffentlicht wurden und mit amüsanten Team Challenges, Online-Aktionen, Spielideen oder auch kreativen DIY-Ideen aufwarteten. Ein gewisser Planungsaufwand bei der Ausrichtung lässt sich nicht leugnen – aber angesichts der Tatsache, wie gut die Events aufgenommen werden und das freundlichen Betriebsklima bei synalis widerspiegeln, scheinen die Ressourcen hier sinnvoll eingesetzt.
Ob real oder digital: Innovation & Kommunikation zahlen sich aus
Für den Fall, dass es doch mal hakt in der Kommunikation und das Gespräch nicht direkt gesucht werden kann, verschickt unser Head of Human Resources & Internal Operations monatlich eine Umfrage in Form vom Happiness Index: Dadurch wird potenziell unzufriedenen Mitarbeitern wiederkehrend die Chance gegeben, Situationen (neu) zu bewerten oder auf empfundene Missstände hinzuweisen, aber auch positives Feedback zu geben.
Win-Win für beide Seiten also: Die Arbeitnehmer haben eine anonyme Plattform, um Kritik, Wünsche oder Verbesserungsvorschläge zu äußern. Der Arbeitgeber wiederum erhält die Chance, frühzeitig eine sich bildende Missstimmung zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Wird für den Heimarbeitsplatz noch zusätzliche Hardware benötigt, die aktuell noch nicht vorhanden ist? Genügt die Zahl der Abstimmungstermine, um sich gegenseitig ohne berufsthematischen Flurfunk auf dem Laufenden zu halten? Was das HR-Team noch nicht weiß, findet es heraus – und handelt. Schließlich bringen Umfrageergebnisse mit Anregungen nichts, wenn sie im Sande verlaufen.
Ein regelmäßiges Unternehmensupdate, das unser Geschäftsführer via Teams gibt, sorgt außerdem für Transparenz und gibt die Möglichkeit, Fragen klären zu können. Insgesamt kommen viele Faktoren zusammen, wenn es um die Gestaltung eines gesunden Betriebsklimas geht. Fest steht aber, dass Unternehmen die Möglichkeit haben, aktiv Einfluss zu nehmen – auch digital.