E-Learnings: Make or buy?

Beitrag vom 7. März 2023

Einkaufen oder selbst erstellen? Ihr Weg zu neuen digitalen Lerninhalten

Mit dem Einsatz eines Lernmanagement-Systems (LMS) stellt sich für Unternehmen zwangsläufig die Frage nach geeigneten digitalen Lerninhalten, die sie allein oder neben klassischen Trainingsformaten anbieten können; die Einbindung von sogenannten E-Learnings und die Kombination mit anderen Lernformaten („Blended Learning“) sind schließlich die große Stärke von Systemen wie LMS365.

Als Antwort auf die Frage nach passenden Inhalten bieten sich drei Lösungswege an: selbst erstellen, einkaufen oder individuell produzieren lassen. Welcher davon der richtige für Sie ist, ist nicht pauschal zu sagen, sondern hängt von der Aufgabenstellung und den Rahmenbedingungen in Ihrem Unternehmen ab. Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen eine Entscheidungshilfe für Ihren eigenen Weg geben.     

Grundsätzliche Überlegungen

Neben Zeit und Budget spielt vor allem die inhaltliche Relevanz der Trainings eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von neuen digitalen Lerninhalten. So müssen beispielsweise die Themen für das Unternehmen und die Mitarbeitenden bedeutend sein und die Inhalte zu dem Kenntnisstand und den Lerngewohnheiten der Zielgruppe passen: Gehen die Inhalte gewissermaßen an den Lernenden „vorbei“, wird sich kein Lernerfolg einstellen können.

Widmen wir uns von diesen Überlegungen ausgehend nun der zentralen Frage dieses Beitrags: Welchen Weg sollten Sie gehen, um neue digitale Lerninhalte anzubieten – einkaufen, selbst erstellen oder produzieren lassen? Schauen wir dafür einmal auf die Vor- und Nachteile der drei möglichen Wege.

3 Arten von E-Learnings

Weg Nr. 1: E-Learnings selbst erstellen

Zur Eigenproduktion von Lerninhalten (Stichwort „User Generated Content“) bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. So können Sie vollständige Lernprogramme, sogenannte „Web-based Trainings“, mit speziellen Autorentools erstellen, die dann als SCORM- oder AICC-Pakete in Ihr LMS eingebunden werden. Alternativ nutzen Sie bekannte Standardtools, um Lerninhalte schnell und einfach zu produzieren: zum Beispiel PowerPoint, Sway, Stream oder Forms aus der „Microsoft 365“-Familie. Diese fügen Sie dann in Lernmanagement-Systemen wie LMS365 ganz leicht zu Kursen zusammen und stellen sie den Lernenden bereit. Die wichtigsten Vor- und Nachteile selbst erstellter digitaler Lerninhalte haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst:

Vorteile selbst erstellter E-Learnings:

  1. Eigene E-Learnings können Sie inhaltlich, sprachlich und gestalterisch (Corporate Design) ideal an Ihr Unternehmen anpassen.
  2. Sie haben die Eigentumsrechte an den E-Learnings, die somit keinen Nutzungsbeschränkungen unterliegen.
  3. Die Lerninhalte lassen sich eigenständig und zeitnah überarbeiten bzw. aktualisieren.

Nachteile selbst erstellter E-Learnings::

  1. Ihr Unternehmen muss die notwendigen zeitlichen Freiräume schaffen für diejenigen, die die Inhalte erstellen und aktualisieren.
  2. Um den Content zu erstellen benötigen die jeweiligen Mitarbeiter Wissen zu Didaktik, Konzeption und Erstellung von E-Learnings und müssen gegebenenfalls dafür geschult werden.
  3. Produzieren Sie E-Learnings und nutzen dafür ein Autorentool wie Articulate Storyline oder Adobe Captivate, entstehen zudem zusätzliche Lizenzkosten.

Weg Nr. 2: E-Learnings produzieren lassen

Möglicherweise fehlen Ihnen auch Zeit oder Expertise, um Lerninhalte selbst zu erstellen. Benötigen Sie in diesem Fall E-Learnings, die individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten sind, können Sie auch Dienstleister beauftragen, die diese professionell für Sie konzeptionieren und umsetzen. Die Vorteile bei dieser Vorgehensweise ähneln den Vorteilen der Eigenproduktion sehr.

Vorteile extern produzierter E-Learnings:

  1. Für Sie produzierte E-Learnings können inhaltlich, sprachlich und gestalterisch (Corporate Design) vom beauftragten Dienstleister an Ihr Unternehmen angepasst werden.
  2. Sie haben das Eigentumsrecht an den E-Learnings – zumindest nach vertraglicher Absicherung – und können dementsprechend auch selbst Änderungen vornehmen, wenn sie das gleiche Autorentool nutzen, das auch die Agentur für die Produktion eingesetzt hat.
  3. Didaktische Aufbereitung, Gestaltung und Qualitätsprüfung werden vom Dienstleister übernommen.

Nachteile extern produzierter E-Learnings:

  1. Ihr Unternehmen muss die (in der Regel relativ hohen) initialen Kosten für die externe Produktion tragen.
  2. Das inhaltliche Briefing und die Begleitung des Dienstleisters, der ein E-Learning umsetzen soll, kann je nach (Fach-)Thema sehr aufwendig und zeitintensiv sein.
  3. Wollen Sie Änderungen an dem E-Learning selbst vornehmen, benötigen Sie die Lizenzen und das Know-how für das Autorentool, mit dem das E-Learning produziert wurde.  

Weg Nr. 3: E-Learnings einkaufen

Die Auswahl an „fertigen“ digitalen Lerninhalten ist vielfältig. Es gibt beispielsweise Anbieter wie Pinktum, die eine große Bandbreite an verschiedenen E-Learnings zu fachübergreifenden Kompetenzen und Soft Skills anbieten. Außerdem hält der Markt spezielle Anbieter wie die 365 Akademie, Storyals oder Lawpilots bereit, die sich auf Themen „Microsoft 365“ oder „Recht“ spezialisiert haben. Werfen wir auch hier einen Blick auf die wichtigsten Vor- und Nachteile.

Vorteile eingekaufter E-Learnings:

  1. Das Einkaufen von Lerninhalten geht schneller als die Eigenproduktion. Darüber hinaus sparen Sie die Arbeitszeit von Mitarbeitenden, die sonst die Lerninhalte hätten erstellen müssen.
  2. Didaktische Aufbereitung, Gestaltung und Qualitätsprüfung werden vom Anbieter übernommen.
  3. Mit Standardtrainings setzen Sie auf bewährte Inhalte von externen Experten: Im Unternehmen selbst fehlen diese häufig, wenn es zu spezifischeren Themen kommt wie beispielsweise „Recht“.

Nachteile eingekaufter E-Learnings:

  1. Die Inhalte sind nicht genau auf Ihr Unternehmen zugeschnitten, was sich etwa in der Gestaltung äußert, die nicht Ihrem Corporate Design entspricht.
  2. Eine Überarbeitung der Inhalte ist ebenfalls nicht möglich. Gibt es zum Beispiel Neuerungen zu einem Thema, müssen Sie also auf die nächste Aktualisierung des Anbieters warten.
  3. Die Lizenzen für die Nutzung der Lerninhalte sind auf eine bestimmte Mitarbeiterzahl und einen Zeitraum beschränkt – Erhöhung oder Verlängerung der Lizenzen bedeuten also automatisch Mehrkosten.

Fazit: E-Learnings für jeden Unternehmensbedarf

Wie eingangs erwähnt kann die Frage nach dem „Königsweg“ aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile nicht pauschal beantwortet werden. Oftmals ist es auch richtig, sich für eine Kombination verschiedener Wege zu entscheiden.

Sie können allerdings aus den genannten Punkten für sich und das eigene Unternehmen die beste Lösung ableiten. Daher hier jeweils ein typisches Beispiel für die Wahl eines der drei Wege.

Wollen Sie ein Lernangebot mit zahlreichen E-Learnings zu internen Themen aufbauen, für die das Fachwissen Ihrer Mitarbeitenden benötigt wird, ergibt es Sinn, die Trainings selbst zu erstellen und auch die Fachexperten mit in die Produktion einzubeziehen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Sie den Mitarbeitenden die notwendige Zeit geben und sie befähigen, digitale Lerninhalte einfach und schnell selbst erstellen zu können, um die Ressourcen zu schonen. Etablieren Sie zudem eine Kultur, in der es jeder als wichtig und sinnvoll ansieht, Wissen im Unternehmen zu teilen.  

Gibt es darüber hinaus ein sehr wichtiges Thema, für das Sie ein besonderes und aufwändiges E-Learning anbieten möchten, das sich an eine große Zielgruppe richtet, empfiehlt sich auch die Beauftragung eines externen Dienstleisters. Hier lohnen sich die hohen initialen Kosten. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie Ihre Mitarbeitenden zum Thema „Nachhaltigkeit“ schulen und begeistern möchten – und dabei viele Daten, Fakten und Beispiele aus dem eigenen Unternehmen integrieren wollen.

Digitale Lerninhalte einzukaufen ist besonders lohnenswert, wenn Sie grundlegende Standard-Lerninhalte benötigen, die nicht auf Ihr Unternehmen abgestimmt werden müssen – zum Beispiel zu Software as a Service wie Microsoft 365 oder zu fachübergreifenden Kompetenzen und Soft Skills. Hier müssen Sie das Rad nicht neu erfinden und sich keine Gedanken über Aktualisierungen machen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Trainings sehr kurzfristig vielen Lernenden zur Verfügung zu stellen.

Zusammen mit diesen abschließenden Beispielen hoffen wir, Ihnen eine gute Grundlage für Ihre Entscheidungsfindung zu bieten und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Einführung von digitalen Lerninhalten in Ihrem Unternehmen.

Für welchen Weg auch immer Sie sich entscheiden, LMS365 wird Sie zuverlässig begleiten. Das gleiche gilt für uns von synalis. Wenn Sie möchten, dass wir Ihnen auf Ihrem Weg beratend zur Seite stehen, sprechen Sie uns gerne an.

Autor

Martin Scheuß
Martin Scheuß

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